
In Wunstorf gibt es 27 Streuobststrukturen, die im
Dornröschenschlaf liegen. Von der Stadt Wunstorf haben wir die
Erlaubnis erhalten uns im Ehrenamt um 2 Wiesen zu kümmern.
Zum einen ist es der Obstgarten an der Mühlenkampstraße und die
andere Fläche liegt am Wasserwerk in Richtung Steinhude. Beides
sind Streuobstwiesen die schon einige Jahre bestehen und eine
Mischung aus älteren und jungen Bäumen sind. Als Obstarten sind
hauptsächlich Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Kirschen vertreten.
Unser erstes Projekt ist die Inventarisierung der Wiesen. Begonnen
haben wir mit der Obstwiese an der Mühlenkampstraße. Dazu
haben wir ein Formular entwickelt mit dem die Bäume begutachtet
werden. Folgende Daten über die Baumvitalität und –stabilität
werden von uns aufgenommen:
- Obstart
- Stammhöhe
- Zuwachs am einjährigen Holz
- Blattmasse
- Schädlinge/Krankheiten
- Verletzungen am Stamm
- Abgebrochene Äste/Baumhöhlen
- Gesamteindruck des Baums (sehr vital/vital/sterbend/
abgestorben)
Aus dieser Inventarisierung werden wir die nachfolgenden
Maßnahmen entwickeln. Das reicht vom Hacken der Baumscheibe
um den Bewuchs zu entfernen der ein Nährstoff- und
Wasserkonkurrent ist, über die Reduzierung der Misteln bis hin zu
Überlegungen mit welchen Nützlingen dem Baum geholfen werden
kann und wie wir sie am besten anlocken können
(Florfliegenhäuser, Insektenhotels, Nisthilfen).
Parallel zu der Inventarisierung haben wir mit der 1. Mahd des
Jahres begonnen. Wir arbeiten mit der Sense, in zeitlichen
Abständen (Mosaikmahd), damit lassen wir den Insekten, vor allem
den im Sommer sehr aktiven Heuschrecken, Zeit von einer
abgemähten Fläche zu einer mit höherem Gras zu wechseln. Das
Mähgut werden wir von der Fläche nehmen. Das ist wichtig, da
zwar die Bäume viele Nährstoffe benötigen, aber für eine
artenreiche Flora eher mageren Boden benötigt wird. Leider können
wir das Mähgut als „Dünger“ nicht einfach um die Bäume legen da
sich daraus begehrte Wühlmausnester entwickeln.
Der Artenreichtum auf der Wiese ist uns eine
Herzensangelegenheit und steht gleich nach der Inventarisierung
der Bäume auf unserer To-Do-Liste. Wie kann die Streuobstwiese
bunter werden, mit mehr Blüten und Kräutern? Im Moment ist Gras
dominierend, für nektarsuchende Insekten ist das nicht sehr
einladend.
Wir haben die Streuobstwiese an der Mühlenkampstraße bei
Naturgucker.de registriert um unsere Beobachtungen festzuhalten
und mit anderen Begeisterten zu teilen (Anmeldung erforderlich).
Jeden 2. Montag treffen wir uns zur Zeit auf der Obstwiese an der
Mühlenkampstraße und freuen uns über neue
Streuobstfreundinnen und –freunde. Die aktuellen Termine findet ihr
unter Veranstaltungen.
Bei Fragen und Anregungen könnt ihr uns gerne eine Email
schreiben streuobst@heimatverein-wunstorf.de.
Wir sind noch auf der Suche nach Werkzeug, vor allem Hacken,
Astscheren, Pflückgeräten, Sensen. Bitte nehmt über Email Kontakt
mit uns auf.
Aktuelle Informationen zu unserer Arbeit findet ihr auch auf unserem Blog auf streuobstwunstorf.org.